Seilbagger in Schwarzach von Kraftwerksmauer in die Salzach gestürzt, 29.10.2024

Kurz vor Mittag stürzte beim Kraftwerk Wallnerau in Schwarzach im Pongau ein Seilbagger bei Arbeiten am Kraftwerk direkt von der Kraftwerksbrücke in den Staubereich des Kraftwerkes und kam in 20 Metern Tiefe vor dem Einlaufbauwerk der Turbine zum liegen.

Der Baggerfahrer konnte sich zum Glück mit einem Sprung noch rechtzeitig retten und setzte selbst einen Notruf ab. Da keine Personen in direkter Gefahr waren wurde vorerst die Feuerwehr Schwarzach und die Polizei alarmiert, da aus dem Fahrzeug Betriebsmittel und Öle austraten.

Nach dem Eintreffen des Feuerwehr Einsatzleiter (OFK-Schwarzach) wurde telefonisch der Ortsstellenleiter der Wasserrettung Pongau West über den Vorfall informiert und an die Einsatzstelle beordert. Vor Ort wurde nach einer kurzen Einsatzbesprechung über die Rettungsleitstelle ein Alarm für die Ortsstelle Pongau West, die Ortsstelle Bischofshofen (A-Boot und Taucher) sowie die Tauchgruppe Süd veranlasst.

Nachdem die Feuerwehr im Bereich des Kraftwerk St. Veit und oberhalb der Unfallstelle eine Ölsperre errichtet hatte wurden das Kraftwerk mit Sonargeräten der Wasserrettung abgescannt, um die genaue Position des Raupenfahrzeuges zu lokalisieren. Im Anschluss wurde durch zwei Einsatztaucher ein Sichtungstauchgang durchgeführt. Das Fahrzeug konnte schnell gefunden und die Lage Unterwasser trotz einer Sichtweite von nur rund 40 Zentimeter ausgemacht werden.

Es konnte festgestellt werden, dass sich der Gittermast des Baggers direkt über dem Gerät befand und ein Einschlagen von schweren Ketten an geeigneten Punkten schwierig wird. In mehreren Tauchgängen konnten Wasserrettungstaucher am Gittermast einen Anschlagpunkt finden und ein Hubversuch wurde gestartet. Der Mast trennte sich nicht vom Fahrzeug und der Hub musste abgebrochen werden. Bei jedem Tauchgang standen immer zwei einsatzbereite Sicherungstaucher an der Oberfläche zur Absicherung der im Wasser befindlichen Taucher bereit.

Nach einer Einsatzbesprechung aller Einsatzleiter, der Bezirksbehörde, dem Kraftwerksbetreiber und der Bergefirma vor Ort wurde gegen 18 Uhr beschlossen eine Industrietauchfirma, welche beim Kraftwerk Bischofshofen im Einsatz stand beizuziehen, um mit Oberflächenluftversorgung und Unterwasserkommunikation ein Arbeiten zu erleichtern. Nach einem 50-minütigem Tauchgang konnte ein Berufstaucher die schweren Ketten am Fahrwerk anschlagen und gegen 21.30 Uhr wurde der 20 Tonnen schwere Seilbagger mit einem Hub aus der Salzach geborgen und auf der Kraftwerksbrücke abgesetzt. Nach Versorgen sämtlicher Geräte und Aushub der Einsatzboote mit dem Kran aus dem mit einer Ölsperre abgesicherten Staubereich konnte, der Einsatz um 23.30 Uhr beendet werden.

Am heutigen Mittwoch werden nochmal Einsatzkräfte vor Ort sein, um einen Ballast und Kleinteile aus dem Staubereich zu bergen.

Dieser technisch aufwendige Einsatz konnte nur durch die gute Zusammenarbeit vor Ort und die perfekt abgestimmte Kommunikation aller Einsatzleiter in dieser ruhigen und professionellen Art abgearbeitet werden.

Im Einsatz:

Wasserrettung Pongau West, Wasserrettung Bischofshofen, Wasserrettung Gastein, Tauchgruppe Süd, Landeseinsatzleiter, Landestauchreferent

Feuerwehr Schwarzach, Feuerwehr St. Veit, Feuerwehr St. Johann, Feuerwehr Ölsperre Pinzgau Abschnittsfeuerwehrkommandant, Bezirksfeuerwehrkommandant

Polizei, BH Katastrophenreferent, Bergefirma (Höller), Industrietauchfirma

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