Technisches Einsatzfahrzeug – Allrad

TEF-A Funkrufname 384/1

Nach etwas mehr als zwei Jahren intensiver Vorbereitungszeit konnte am 1. Juli 2022 ein neues technisches Einsatzfahrzeug (TEF-A) in den Dienst gestellt werden.

Das Fahrzeug löst unseren 22 Jahre im Dienst stehenden VW LT 28 ab.

Als Grundfahrzeug entschieden wir uns nach mehreren Angebotslegungen für einen Mercedes-Benz Sprinter 519 mit Automatikgetriebe, 190 PS und zuschaltbaren Allradantrieb. Der wasserrettungstechnische Aufbau erfolgte bei der Firma SEIWALD Austria aus Oberalm. Eine Spezialfirma, welche normalerweise Feuerwehrfahrzeuge fertigt. Aber bereits unser LT wurde im Jahr 2000 dort aufgebaut.

Die Mannschaftsstärke des Fahrzeuges beträgt neun Einsatzkräfte. In der Fahrerkabine finden der Einsatzfahrer und Einsatzleiter Platz. Ein Mitteleinbau bietet Platz für wichtige Unterlagen, Handfunkgeräte, Handscheinwerfer und die Treppelwegschlüssel für unser Einsatzgebiet. Bedienteile für Sondersignalanlage, Beleuchtung und Funkgerät sind in der Mittekonsole eingebaut und für den Fahrer leicht bedienbar.

Im Mannschaftsraum finden sieben Einsatzkräfte auf zwei Sitzreihen Platz.

Wichtige Wasserrettungsausrüstung für ein schnelles Eingreifen an der Einsatzstelle wurde in den Rückenlehnen integriert. Hier sind etwa zwei Seilsäcke mit 60 Metern Rettungsseil und zwei Wildwasserwesten untergebracht. Unter der ersten Sitzbank wurden zwei einsatzbereit zusammengebaute 5 Liter 200 Bar Presslufttauchgeräte inklusive Ausrüstung wie Taucherbrille, Flossen, Schnorchel und Bleigurt untergebracht. In der zweiten Sitzbank befinden sich neben Getränke für die Einsatzmannschaft noch einiges an Material wie ein Set für Totbergungen, Reservebekleidung und Helme. 

Beim Heckausbau wurde die Anordnung der Beladung ideal auf das Einsatzgebiet unserer Ortsstelle abgestimmt.

Neuartig für ein Wasserrettungsfahrzeug ist eine faltbare Ladebordwand und ein entnehmbarer Rollcontainer in der Mitte des Hecks. Auf diesem Rollcontainer befindet sich das Raftingboot sowie die gesamte Ausrüstung, welche für dieses benötigt wird, sowie Seile und Anschlagmittel für den Aufbau eine Seilfähre. Wird der Rollcontainer entnommen kann sehr schnell eine andere Ausrüstung zum Beispiel für einen Taucheinsatz oder Katastropheneinsatz geladen werden.

Auf der rechten Heckeinbauseite und auch bei geschlossener Ladebordwand immer zugänglich sind drei Geräteauszüge. Im unteren sind technische Geräte wie Stromerzeuger, 200 W LED-Scheinwerfer, Faserseilwinde inklusive 90 Meter Windenseil, Kabeltrommel und Werkzeugkoffer gehaltert. Der mittlere Auszug bietet Platz für Sanitätsrucksack, Seiltechnikrucksack und eine Decke. Im oberen Auszug befinden sich das Stativ und ein Bootshaken sowie Kleinmaterial. An der linken Seite wurde ein großer Portalauszug mit Platz für Werkzeug wie Bolzenschneider, Brecheisen, Akkuschlagbohrmaschine und Akkusäbelsäge sowie Anschlagmaterial wie Schäkel, 2 und 4 Tonnen Schlaufen, Arbeitsleinen und Arbeitshandschuhe. 

Am begehbaren Dach finden sich zwei Materialboxen mit Kombispineboard, Schleifkorbtrage inkl. Krangehänge, Vakuummatratze und die 4-teilige Steckleiter. 

Für Nachteinsätze wurde eine leistungsstarke Umfeldbeleuchtung rund um das gesamte Fahrzeug montiert. Eine abnehmbare Anhängerkupplung ermöglicht das Ziehen unserer Anhänger und Bootstrailer.

Mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht von 5,5 Tonnen darf das Fahrzeug mit dem Führerschein C1 oder dem Rettungsführerschein gelenkt werden. 

Die Finanzierung des Fahrzeuges erfolgte auf drei Säulen. Es beteiligten sich die Gemeinden unseres Haupteinsatzgebiet (Stadtgemeinde Bischofshofen, Gemeinde Pfarrwerfen, Gemeinde Werfen, Weng (Gemeinde Werfenweng) Gemeinde Hüttau, Gemeinde Mühlbach am Hochkönig) und der Österreichische Wasserrettung Landesverband Salzburg. Ein großer Teil der Gesamtkosten wurde durch die Ortsstelle selbst getragen.